Das mittelständische Unternehmen Reindl Maschinenbau in Glonn beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstellung von Sondermaschinen und Montageanlagen im Bereich der Automatisierungs- und Handhabungstechnik. Es wünschte sich Kunstobjekte, mit denen es den Eingangsbereich und die repräsentierenden Geschäftsräume – primär den Konferenzraum – für die Kunden adäquat bebildern konnte. Um das zu erreichen, ließ man mir künstlerisch völlig freie Hand.
Mein ursprünglicher Ansatz war, im Sinne des fotografischen Impressionismus, mit Bewegungsunschärfen zu arbeiten. Das Thema Maschinenbau hätte dafür grundsätzlich interessante Ansatzmöglichkeiten geboten, wenn es darum gegangen wäre, den handwerklichen Bau der Maschine und die Arbeit der Mitarbeiter am Objekt lebendig werden zu lassen.
Doch um das Bauen ging es diesmal nicht. Es ging um die Ästhetik des Maschinellen, die dabei realisiert wird. In vorliegenden Fall um Aspekte eines High-Tech-Automaten von der Größe eines Badezimmers. Er bot wenig Ansatzmöglichkeiten für Bewegungsunschärfen. Er besaß zwar etliche sich schnell bewegende Teile, die aber von außen schwer einzusehen oder verkapselt waren. Zudem hatte ich nur diesen einen Termin zur Verfügung und die Zeit war begrenzt. Ich konnte nicht probieren, testen und auswerten, sondern musste vor Ort improvisieren. Die Maschine war ja ein Unikat und sollte anschließend ausgeliefert werden.